86.000 Besucher bei Pferd International 2025
Michael Jung siegt im Sattel von Fischer Duo Power nach rasantem Stechen im Großen Preis von Bayern – Preis des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (CSI3*)
Evelyn Eger tanzt mit Tabledance zum Sieg in der CDI5*-Grand Prix Kür – Preis der Meggle Gruppe
Pferd International Botschafterin Yara Reichert: Zweiter Platz & Personal Best in der CDI5*-Grand Prix Kür – Preis der Meggle Gruppe
Großer Sport und noch größere Emotionen, Wiederholungstäter und selbsternannte Überraschungssieger, ein erfolgreiches Mutter-Tochter-Gespann, eine überwältigte Siegerin in der Finalqualifikation zum NÜRNBERGER Burg-Pokal der Dressurreiter, volles Haus, begeisterte Zuschauer und stabiles Wetter mit sommerlichen Temperaturen – das war der Sonntag und damit letzte Tag der Pferd International München 2025. Spannende Siege für Michael Jung, Evelyn Eger und Laura Strobel in den Hauptprüfungen waren noch einmal wahre sportliche Leckerbissen. Insgesamt strömten 86.000 Zuschauer zur Pferd International 2025 auf die altehrwürdige, 30 Hektar große Olympia-Reitanlage in München-Riem. „Ich freue mich, dass es so viele pferdebegeisterte Menschen gibt, die mit uns gemeinsam das Kulturgut Pferd in allen Facetten feiern. Wir hatten an allen Tagen volles Haus mit dem besucherstärksten Tag am Samstag. Da gab es beispielsweise in der Dressur keinen einzigen freien Platz mehr. Pferd International München 2025 war der Wahnsinn“, freut sich Veranstalter Jürgen Blum.
Die Mischung macht`s: Spannender Sport in den vier Disziplinen Dressur, Springen, Voltigieren und Working Equitation, ein faszinierendes Schauprogramm an allen Tagen von morgens bis abends, welches in seiner Vielfalt sicherlich seinesgleichen sucht, eine große vielfältige Austeller- und Gourmet-Meile, ein Kinderland, das keine Wünsche offenlässt, Infotainment, Entertainment, Edutainment und Zuschauer, die es lieben, die kulturelle Vielfalt des Pferdes kennenzulernen und zu erleben. Pferd International München ist nicht nur das größte Pferdefestivals Süddeutschlands, sondern auch einmalig in der europäischen Turnierlandschaft. Veranstaltet mit Liebe fürs Detail von Jürgen, Simone und Hansi Blum, einer Reiterfamilie durch und durch. Sie haben es gemeinsam mit ihrem Team geschafft, Tradition mit Innovation zu kombinieren und eines ist immer garantiert: Sie schaffen stets optimalste Bedingungen für Reiter, Pferde, Gäste und Offizielle.
Jung saust der Konkurrenz davon
Der Meinung ist auch Michael Jung, Sieger im Großen Preis von Bayern – Preis des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (CSI3*) – am Sonntag. Mit seinem 14-jährigen niederländischen Wallach Fischer DuoPower (v. Namelus R) sorgte er im Stechen der besten fünf für einen wahren Teufelsritt (54,37 Sekunden). Er blieb mehr als zwei Sekunden schneller als die Zweitplatzierte Anna Dryden aus den USA (56,61 Sekunden). „Pferd International ist ein Turnier von Reitern für Reiter und alle, die sich für Pferde begeistern. Familie Blum macht das jedes Jahr mit so viel Herzblut, ich bin sehr gerne hier. Und die Zuschauer bekommen vier Disziplinen sowie nahezu die gesamte Bandbreite des Pferdesports und des Kulturguts Pferd hautnah mit. Das ist schon einmalig“, so Michael Jung, einer der erfolgreichsten Vielseitigkeitsreiter aller Zeiten, der aber auch als Springreiter von sich Reden macht. Anna Dryden schloss sich seinen Worten nahtlos an: „Pferd International München ist mein neues Lieblingsturnier. Darf ich bitte nächstes Jahr wiederkommen?“ Die Schülerin von Philipp Weishaupt ist etwa sechs Monate im Jahr in Deutschland, um Turniere zu reiten und auf der Anlage von Ludger Beerbaum in Riesenbeck zu trainieren. Vielleicht demnächst zusammen mit ihren Kindern: „Ich habe in München ein Pony gekauft für meine Töchter“, lacht sie. Nach einer aktiven Zeit im Sattel bis zum Junioren-Alter, wurde es dann etwas ruhiger um Anna Drydens Reitambitionen. Aber zum Hochzeitstag schenkte ihr Mann ihr ein Pferd. „Ja, und seitdem bin ich aktiver als je zuvor!“
Sieg für Evelyn Eger – Personal Best und Rang zwei für Pferd International München Botschafterin Yara Reichert im Preis der Meggle Gruppe, CDI 5* Grand Prix Kür
Es war wahrlich spannend bis zur letzten Reiterin. Als sechstes Paar gingen Pferd International München Botschafterin Yara Reichert und ihr schwedischer Hengst Springbank II VH an den Start. Die 55-jährige Amateurin aus der Nähe von Landshut und der elfjährige Skovens Rafael-Sohn zeigten eine Kür, die gespickt war mit vielen technischen Schwierigkeiten. Da ging es unter anderem direkt aus der Startaufstellung in die Piaffe oder aus dem starken Trab in den Schritt. Für den Schwierigkeitsgrad gab es von dem dänischen Richter Dr. Hans-Christian Matthiesen eine 9,2. Insgesamt bekamen Reichert und „Springi“, ein unheimlich ausdrucksstarker Hengst, 75,420 Prozent – Personal Best und Rang zwei. Damit verdrängte Yara Reichert Laura Strobel, Chefbereiterin aus dem Gestüt Vorwerk, und ihren vierzehnjährigen westfälischen Hengst Valparaiso NRW (v. Vitalis x First Piccolo) auf Rang drei (74,855 %). Siegerin der CDI5*-Grand Prix Kür – Preis der Meggle Gruppe – wurde mit 76,855 Prozent Evelyn Eger, 27-jährige Bereiterin vom Hof Kasselmann im Osnabrücker Land. Eger, die einst als Vielseitigkeitsreiterin unterwegs war, kam erst spät zur Dressur. Doch genau im Viereck fiel ihr Talent auf, sie kam in den U25-Bundeskader und erhielt 2022 eine Förderpatenschaft der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport. Mit Tabledance, einer zwölfjährigen Oldenburger Stute von Totilas x Rimini, zeigte die gebürtige Hessin eine beeindruckende und sehr sicherer Kür mit Highlights in den Galopppirouetten sowie der Piaffe/ Passage-Tour.

Siegerin der CDI5*-Grand Prix Kür – Preis der Meggle Gruppe – wurde mit 76,855 Prozent Evelyn Eger mit Tabledance. Foto von Hubert Fischer.
Für Meggle`s Boston, ein 19-jähriger niederländischer Wallach von Johnson, hat die letzte Saison auf der großen Bühne begonnen. Unter seinem Reiter, dem Spanier Juan Rodriguez Carvajal, zeigte der bewegungsstarke Dunkelbraune eine schwungvolle Kür. Mit 72,445 Prozent kamen die beiden auf Rang fünf – natürlich waren Marina und Toni Meggle als Mitbesitzer und Prüfungssponsoren anwesend und beklatschten das sympathische Paar lautstark.
Übrigens: Yara Reicherts Tochter Noraya Reichert belegte am heutigen Sonntag bei Pferd International München im NÜRNBERGER Burg-Pokal – Dressur der Bayerischen Junioren Dressur 2024 – einen hervorragenden 3. Platz.
Finalqualifikation zum NÜRNBERGER Burg-Pokal der Dressurreiter 2025
Laura Strobel setzt Siegesserie in München fort und qualifiziert Alvarinho GV fürs Finale. Erwartungen deutlich übertroffen – so kann man den Sieg von Laura Strobel, 33-jährige Chefbereiterin aus dem Gestüt Vorwerk von Elisabeth Max-Theurer, und dem achtjährigen Alvarinho schnell zusammenfassen. Sie gewannen schon die Qualifikation zur Finalqualifikation zum NÜRNBERGER Burg-Pokal der Dressurreiter am gestrigen Samstag deutlich – heute wiederholten sie dieses Meisterstück: 74,585 Prozent – und damit knapp drei Prozent mehr als die Zweitplatzierten Dorothee Schneider und Segantini FRH (71,634 %). „Ich bin völlig überwältigt, damit hatten wir nicht gerechnet und auch nicht als Ziel erklärt. Dieses Pferd ist einfach fantastisch. Er blieb so cool, obwohl er noch so unerfahren ist. Aber damit hat er mir gezeigt, dass er eine Rampensau ist. Seit vier Jahren bilde ich ihn aus – und er ist mir so ans Herz gewachsen“, so eine deutlich gerührte Laura Strobel. „Ich weiß, dass Sissi Max-Theurer auch ein paar Tränen vergossen hat“, berichtet Laura Strobel. Kein Wunder, denn der achtjährige westfälische Hengst Alvarinho (v. August der Starke) ist ein eigenes Zuchtprodukt der Österreicherin Elisabeth Max Theurer, die vor 16 Jahren das Gestüt Vorwerk erwarb. Laura Strobel zog es vor knapp vier Jahren nach Cappeln ins Osnabrücker Land. Seither ist sie Chefbereiterin. „Ich freue mich so sehr auf das Finale des Nürnberger Burg-Pokals in Frankfurt. Das bedeutet mir wirklich sehr viel, denn es ist eine so wichtige Serie für die jungen Dressurpferde.“ Nicht ohne Grund wird der NÜRNBERGER Burg-Pokal gerne auch als inoffizielle Deutsche Meisterschaft der Dressurpferde betitelt. Eine, die das vielleicht am besten weiß, ist Reitmeisterin Dorothee Schneider, die sage und schreibe bislang 23 Pferde fürs Finale qualifizieren konnte. Das ist Rekord! „Ich glaube, das zeigt ganz gut, wie wichtig ich den Nürnberger Burg-Pokal finde. Er bereitet die jungen Nachwuchs-Dressurpferde super auf die kommenden Aufgaben vor und natürlich ist es auch etwas ganz Besonderes, im Finale dabei zu sein. Das ist immer ein echtes Highlight“, so Dorothee Schneider. Für die Hessin und den erst siebenjährigen Hannoveraner Hengst Segantini FRH (v. Secret x Fidermark) hat es mit 71,634 Prozent als Zweitplatzierte heute leider nicht für ein direktes Final-Ticket gereicht. „Segantini ist ein supertolles Pferd, ein echtes Spaßmobil, der alles mitbringt, was ein gutes Dressurpferd braucht. Vor allem Piaffe/ Passage und die Galoppwechsel sind herausragend. Jetzt konzentrieren wir uns aber erst einmal auf die Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde“, verrät Dorothee Schneider. „Manchmal ist er allerdings noch etwas zu hengstig und lässt sich ablenken. Aber es wird immer besser und er lernt, mit seinem Testosteron umzugehen“, lacht die Reitmeisterin aus Framersheim weiter. Rang drei fiel mit 69,732 Prozent an Rudolf Widmann, der mit First Rockstar einen achtjährigen Oldenburger Hengst von For Romance I x Rock Forever I gesattelt hatte.
Finale NÜRNBERGER BURG-POKAL Dressur der Bayerischen Junioren Dressur 2024 – Dressurprüfung Kl. L* – Trense
Mit einer Wertnote von 70.556% setzte sich Julia Schnickmann im Finale des NÜRNBERGER BURG-POKAL der Bayerischen Junioren gegen starke Konkurrenz durch. Die amtierende Bayerische Meisterin der Pony-Dressur hatte für diesen wichtigen Tag Ihre achtjährige Westfalen-Stute Venecia (v. Vainqueur x Florenciano) gesattelt und überzeugte die Richter mit einem hervorragenden Ritt. Platz 2 belegte Victoria Vorreiter auf dem zehnjährigen Wallach Snowflake Narducci (v. Nutrix) mit 69.899%, knapp gefolgt von Noraya Reichert auf dem zehnjährigen Hengst Dance Away (v. FS Don´t Worry) mit 69.192% auf Platz 3.
Michael Jung siegt im Sattel von Fischer Duo Power im Großen Preis von Bayern – Preis des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Foto von Fotoagentur Dill.
Zeitplan 2025 / timetable 2025
Alle aktuellen Startzeiten und Ergebnislisten finden Sie hier: https://results.hsr-performance.de/2025/muenchen/
von Dagmar Lühn
Hippo GmbH
Landshamer Straße 11
81929 München