Gastgeber Baden-Württemberg gewinnt Bundesnachwuchsvierkampf

Die besten Vierkämpfer 2025 kommen aus Bayern. Bei den Deutschen Meisterschaften in Achern sicherte sich das weiß-blaue Quartett von Mannschaftsführer Toni Lein nicht nur den Mannschaftstitel, sondern stellte mit Lisa Gebhardt bereits zum zweiten Mal die Deutsche Meisterin. Im Bundesnachwuchsvierkampf setzte sich das Team I von Gastgeber Baden-Württemberg durch.

Im Schwimmen mussten die bayerischen Reiter noch mit Platz acht vorliebnehmen. In der Dressur als zweite Teilprüfung trumpften sie dann jedoch richtig auf. Gleich drei von vier Teamreitern erzielten eine Wertnote von über 8,0, womit sie sich als Mannschaft an den 14 übrigen Teams vorbei an die Spitze setzten. Diese Position behielten sie auch nach dem 3000-Meter-Geländelauf bei und verteidigten ihn mit einem Gesamtergebnis von insgesamt 17.580 Punkten erfolgreich im abschließenden Stilspringen am Sonntag.

Für Bayern am Start waren Felix Haußmann (14, Schwabmünchen), Alexa Kießling (15, Sparneck), Lena Müßig (15, Groß Aitingen) sowie Lisa Gebhardt aus dem fränkischen Scheinfeld. Sie war bereits 2023 die allererste Deutsche Meisterin im Vierkampf und sicherte sich – mittlerweile 18-jährig – mit insgesamt 5.985 Punkten in der kombinierten Einzelwertung ein weiteres Mal den Meistertitel, gefolgt von der erst 13-jährigen Liv Spohn aus Mainz vom Team Rheinland-Pfalz mit 5.917 Punkten. 

Das badische Achern im Schwarzwald war bereits zum zweiten Mal nach 2021 Austragungsort der Vierkämpfe. Im Schwimmen ging es für die Gastgeber auch gleich gut los. Sie übernahmen zunächst mit Team I direkt die Führung, im weiteren Verlauf lief die DM allerdings auf ein Duell zwischen Westfalen und Baden-Württemberg I um Silber und Bronze hinaus. Das Rennen machten die Vorjahressieger aus Westfalen, die sich als die besseren Dressur- und Springreiter erwiesen und mit 17.292 Punkten das zweitbeste Gesamtergebnis erzielten. Für Westfalen am Start waren Felix Alfert (15, Stadtlohn), Lillian Stöttwig (13, Halle), Paul Suttorp (14, Everswinkel) sowie als Punktebeste Naja Grewe (16, Espelkamp). Sie kam auf 5.889 Punkte: Rang drei der kombinierten Einzelwertung. 

Die nicht nur schwimm- sondern auch laufstarken Baden-Württemberger llandeten mit 17.202 Punkten auf Platz drei der Teamwertung. Für das Team I starteten Anna Hämmerle (16, Breisach), Clara Lakotta (17, Baden-Baden), Ronja Wörz (16, Wangen) sowie die erst 14-jährige Anna Gröbner aus Monsheim, die mit 5.850 die meisten Punkte für ihr Team sammelte. 

Baden-württembergischer Heimsieg im Bundesnachwuchsvierkampf
Während die Gastgeber in der Deutschen Meisterschaft ihren Gästen den Vortritt lassen mussten, konnte der Nachwuchs (Team I Baden-Württemberg) in einem Start-Ziel-Sieg den Bundesnachwuchsvierkampf für sich entscheiden. Aurora Stella Berger (12, Pforzheim), Landesmeisterin Anna Langöhrig (13, Gomadingen), Valentina Osswald (12, Ehrenkirchen) und Charlotte Rübel (13, Karlsruhe) hatten bereits nach dem Schwimmen die Nase vorn und ließen sich auch in der Dressur, beim Laufen und im Springen nicht die Butter vom Brot nehmen. 18.181 Punkte gingen am Ende auf ihr Konto: Gold.

Silber sicherten sich die Nachwuchsvierkämpfer aus Westfalen, die wie ihre älteren Kollegen etwas verhaltener starteten, in der Dressur jedoch auf Platz zwei vorrückten und dort auch bis zuletzt blieben. Wie im Vorjahr wurden die Westfalen durch Carla Ortmeier (13, Emsdetten), Frieda Sohlmann (12, Emsdetten) und Laetitia Anna Wälter (14, Dortmund) sowie erstmals durch Theresa Stöcker (12, Lüdinghausen) vertreten. Ihr Gesamtergebnis lautete 17.980 Punkte.

Auf dem dritten Platz landete mit 17.238 Punkten die Mannschaft Hannover, vertreten durch Nilah Kleinganz (11, Hoyerhagen), Coco Rehse (11. Nahrendorf), Lucy Thiel (13, Otterndorf) und Sophia zur Kammer (11, Munster).

Auch in der kombinierten Einzelwertung blieb der Titel im Ländle. Nicht zuletzt dank der glatten 9,0 im Springen sicherte sich Aurora Stella Berger mit 6.260 Punkten den Sieg.

Auszeichnung für den RC-Vorsitzenden Andreas Bohnert
Im Rahmen des stimmungsvollen Länderabends der Deutschen Meisterschaft wurde Andreas Bohnert, Gründungsmitglied des 1979 gegründeten Reitclubs Achern, mit der Dieter-Graf-Landsberg-Velen-Medaille der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) für sein Engagement ausgezeichnet. Erst Schatzmeister, danach Schriftführer und ab 1988 als stellvertretender beziehungsweise 2002 als Vorsitzender engagiert sich Bohnert aktiv im Vorstand des Reitclubs. Als er in dieser Funktion 2021 erstmals auf die Ausrichtung des Bundesvierkampfes angesprochen wurde, zeigte er sich von Beginn an für die Sache aufgeschlossen, auch wenn weder er noch der Verein bis dahin viele Berührungspunkte mit dem Vierkampf gehabt hatten. Begeistert von der Premiere, war man sich Achern schnell einig, dass dies keine Eintagsfliege gewesen sein sollte. Und so folgte umgehend die Bewerbung für die DM Vierkampf 2025. „Das Engagement von Andreas Bohnert auf den unterschiedlichsten Ebenen in Baden-Württemberg ist keine Selbstverständlichkeit. Er ist ein „Macher und Schaffer“, er packt immer selbst mit an“, würdigte Klaus Dieterich, Präsident des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg, in der Laudatio die Verdienste von Andreas Bohnert. fn-press/Hb