Die Winterkönigin ist auch die „Sommer-Queen“

Die dreijährige Stute Nicoreni hat auf der Galopprennbahn am Düsseldorfer Grafenberg den 167. Henkel-Preis der Diana – German Oaks gewonnen. Das „Stutenderby“, eine Gruppe I-Prüfung über 2.200m, ist mit 500.000 Euro Preisgeld verbunden und damit nach dem Deutschen Derby das am höchsten dotierte Galopprennen in Deutschland und zählt zu den fünf klassischen Rennen des Jahres.

Nicoreni zählte stets zu den besten Stuten des Jahrgangs 2022, so triumphierte sie im Vorjahr im wichtigsten Rennen für zweijährige Stuten, dem Preis der Winterkönigin (Gr.III) in Baden-Baden. Dennoch galt sie am Stall von Champion-Trainer Peter Schiergen nicht unbedingt als die stärkste Teilnehmerin im Diana-Feld. „Sie wird oft unterschätzt, ist aber eine tolle Stute.“ Nicoreni habe eine guten Rennverlauf gehabt und „konnte ungestört nach vorne gehen“. Für Schiergen war es der fünfte Sieg als Trainer im Preis der Diana.

Favorisierte Gäste enttäuschen

Am Ende triumphierte Nicoreni mit einer halben Länge vor der lange führenden Innora, knapp dahinter kamen Nyra, Starlight Lips, Lady Charlotte und Santagada auf den Geldrängen ein. Keine Rolle spielten die hocheingeschätzten Gäste aus Irland, Garden Of Eden, und England, Spirited Style, die im 14er-Feld im Hintertreffen landeten.

Schiergen-Stalljockey Andrasch Starke, der die Diana schon sechs Mal gewinnen konnte, hatte sich für Santagada entschieden, die nach einem unglücklichen Rennen zu spät freikam, um ganz vorne mitzumischen. So wurde es der erste Diana-Erfolg für Nachwuchsreiter Leon Wolff, der Teile seiner Jockey-Ausbildung bei Schiergen im Stall Asterblüte tätigte, nun aber vor allem für Henk Grewe reitet. „Wir setzen ihn immer gerne ein, das weiß er auch“, sagte Schiergen über seinen früheren Lehrling.

„500 Kilo Herz“

„Ich hatte ein optimales Rennen, konnte sie unterwegs entspannen lassen und habe in der Zielgerade eine Lücke bekommen“, beschrieb der 21-Jährige den bislang größten sportlichen Moment seiner Karriere. „Die Stute hat nur 450 Kilogramm Lebendgewicht, aber 500 Kilo Herz.“ Es sei unglaublich, für die Familie von Schubert die Diana zu gewinnen. „Wir haben es nicht für möglich gehalten, es ist unglaublich“, beschrieb Besitzerin und Züchterin Ingeborg von Schubert ihre Gefühle.

Das Traditionsgestüt Ebbesloh zwischen Bielefeld und Gütersloh musste lange auf einen solchen Triumph warten: 1993 hatte Arkona den 136. Preis der Diana gewonnen, damals noch in Mülheim an der Ruhr. Nicoreni stammt vom französischen Derbysieger Brametot aus der Listensiegerin Nouvelle Neige.

Großer Preis von Berlin am kommenden Sonntag

Das nächste Gruppe I-Rennen in Deutschland steht bereits am kommenden Sonntag auf dem Programm. Auf der Hauptstadt-Rennbahn Berlin-Hoppegarten wird der Westminister 135. Großer Preis von Berlin entschieden. Es geht über die klassische Derby-Distanz von 2.400m für dreijährige und ältere Pferde.

Impression: Nicoreni siegt unter Leon Wolff im 167. Henkel-Preis der Diana – German Oaks, Gr.I Foto Marc Rühl

STEPHANIE STORP

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